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Autor: Robert Borgula
Die Rivalität zwischen Celtic und den Rangers gilt als eine der leidenschaftlichsten und intensivsten Vereinsfußballrivalitäten weltweit. Sie spiegelt sogar die Intensität der ikonischen Begegnungen von El Clasico in dem Barcelona und Real Madrid rivalieren. Die tiefe Feindseligkeit und emotionale Leidenschaft, die diese Rivalität kennzeichnet, geht weit über den Fußball hinaus und taucht in tiefere Bereiche der nationalen Identität, politischen Ideologien und religiösen Zugehörigkeiten ein.
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Warum Old Firm?
Die Bezeichnung „Old Firm“ für diese Rivalität wird seit dem frühen 20. Jahrhundert verwendet und entstand insbesondere durch ihr Aufeinandertreffen im schottischen Pokalfinale von 1904.
Im Vorfeld des genannten Spiels präsentierte „The Scottish Referee“, eine Zeitschrift der damaligen Zeit, eine satirische Karikatur, die die Kommerzialisierung der hochkarätigen Begegnungen zwischen den beiden Clubs darstellte, sowie Ereignisse, die stets große Menschenmassen und leidenschaftliche Unterstützung anzogen. Die Karikatur zeigte einen Mann mit einem Sandwich-Schild mit der Aufschrift „Patronise The Old Firm: Rangers, Celtic Ltd.“
Es gibt eine alternative Theorie über den Ursprung des Begriffs „Old Firm“. Einige glauben, er stamme von Spielkommentatoren, die ein frühes Treffen zwischen den beiden Teams mit einem Treffen von „zwei alten, festen Freunden“ verglichen.
Die Sichtweise der Celtic-Fans auf das Bestehen des Old Firm Derbys hat sich, insbesondere nach den finanziellen Turbulenzen, die 2012 zum Zusammenbruch der Rangers führten, gewandelt. Viele Celtic-Anhänger sind der Meinung, dass die Dynamik des Old Firm wegen dieser Veränderungen geschwunden ist. Einige Celtic-Fans und sogar der Club selbst bevorzugen daher den Begriff ‚Glasgow Derby‘ für die Begegnungen zwischen den beiden Mannschaften. Die Rangers verwenden jedoch weiterhin ‚Old Firm‘ in offiziellen Zusammenhängen.
Religion und Politik
Die tiefe Intensität der Rivalität hat ihre Wurzeln in einer komplexen Wechselwirkung von Faktoren. Obwohl Celtic und die Rangers dominante Kräfte im schottischen Fußball sind, geht ihre Rivalität über den rein sportlichen Wettkampf hinaus. Die historische Kluft zwischen den beiden Fangruppen beruht auf unterschiedlichen Ansichten über Religion, Politik und Identität, die sich weiter auf ihre Beziehung zu Irland, insbesonders Nordirland, auswirken.
Traditionell identifizieren sich die Rangers-Anhänger mit der schottischen und Ulster-schottischen Identität sowie mit protestantischen und loyalistischen Zugehörigkeiten. Im Gegensatz dazu neigen Celtic-Fans dazu, sich stärker mit dem irisch-schottischen Erbe und den katholischen und republikanischen Ansichten zu identifizieren. Dieser Unterschied zeigt sich auch in den von den Fans geschwenkten Flaggen: Union Jack-Flaggen, die mit pro-britischem Sentiment verbunden sind, sind bei Rangers-Fans verbreitet, während Celtic-Anhänger oft die irische Trikolore zeigen.
Die historische Verbindung der Rangers mit der protestantischen Gemeinschaft ist bemerkenswert. Über Jahrzehnte hinweg verzichtete der Club darauf, katholische Spieler zu verpflichten. Eine Politik, die mit der Verpflichtung des ehemaligen Celtic-Stürmers Mo Johnston im Jahr 1989 geändert wurde. Dieser Schritt markierte einen Wandel, stieß jedoch bei der Rangers-Fanbasis auf Kontroversen.
Atmosphäre wie nirgendwo anders
Die Atmosphäre während der Old Firm Derbys ist für ihre Intensität bekannt und übertrifft andere bekannte Duelle weltweit. Henrik Larsson, eine Ikone von Celtic, reflektierte seine Erfahrungen in Old Firm-Spielen mit anderen hochkarätigen Spielen und betonte, dass nichts die Leidenschaft der Old Firm-Spiele ganz übertreffen konnte. Die Spiele sind auch für die Spieler herausfordernd, wie die Rangers-Legende Brian Laudrup beschreibt, ist das Erlebnis aufgrund der Bedeutung des Anlasses als „beängstigend“ zu bezeichnen.
In der Geschichte der Rivalität gab es auch Vorfälle von Hooliganismus und hoher Anspannung, die Vorsichtsmaßnahmen erforderten. Maßnahmen wurden ergriffen, um zu verhindern, dass der Premiership am letzten Spieltag zwischen Celtic und den Rangers entschieden wird. Dies wurde entschieden nach Vorfällen in den späten 1990er Jahren, wie Platzstürmungen und Vandalismus, die die Spiele überschatteten.
Die Auserwählten
Das bekannte Rangers-Motto ‚WATP‘ steht für ‚We Are The People‘. Dieser von den Rangers-Fans häufig gehörte Gesang, hat in Bezug auf seinen Ursprung und seine Bedeutung ein gewisses Maß an Mystik. Obwohl die genaue Entstehung davon unklar bleibt, gibt es mehrere Theorien. Eine Interpretation legt nahe, dass es eine Variation von ‚we are the chosen people‘ ist, während eine andere es mit einer biblischen Passage in Verbindung bringt. Der Spruch wird oft mit der loyalen Gemeinschaft von Nordirland in Verbindung gebracht und könnte auf diesem Weg in die Rangers-Fankultur gelangt sein.
Ein bekanntes Graffiti in Nordirland, das „We are the People: Prods Rule OK“ zeigt, die Loyalität zur protestantischen Gemeinschaft wider. Dieses Gefühl der Loyalität, Identität und Hingabe fand Resonanz in der protestantischen Bevölkerung Irlands.
